Schönheit seit der Antike
Die ägyptische Königin Nofretete lebte im 14. Jahrhundert vor Christus – und ihr Name bedeutet “Die Schöne ist gekommen”. Sie war keine Schönheitskönigin, sondern eine Königin der Schönheit. Bereits zu ihrer Zeit war das Schminken des Gesichtes mit Foundation, Puder und Contouring-Produkten gängige Praxis. Gefallen, ohne aufzufallen – dafür war eine makellose Haut notwendig.
Im Mittelalter veränderte sich der Trend – nur blasse Haut galt als schön. In Ermangelung von Rouge kniffen sich junge Frauen oft heftig in die Wangen, denn ein Erröten galt wiederum als attraktiv. Um eine vornehme Blässe zu erreichen, wurden bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die Gesichter mit verschiedenen Bleichmitteln eingecremt – häufig waren hässliche und schmerzhafte Abszesse die Folge. Mit dem Einzug der Filmdiven in die Geschichte wandelte sich auch der bevorzugte Look schneller, Contouring-Produkte oder Primer und Kosmetikstudios wurden salonfähig. Trotz aller Variationen der Schminktechnik ist bleibt eines immer unverändert: Der Zauber eines makellosen Teints.
Die Produktpalette des Teint-Make-up
Primer – Dieses Produkt besteht aus einer Lotion oder Creme, die die Haut vorbereiten, Rötungen abdecken und Unebenheiten ausgleichen soll – damit alles bereit ist für die folgenden Schritte. Häufig sind auch pflegende Inhaltsstoffe oder Lichtschutz zugesetzt. Mit Grüntönen lassen sich Rötungen besonders gut kaschieren. Mittlerweile gibt es sogar spezielle optische Pigmente, die einen Weichzeichner-Effekt erzielen – sehr beliebt für Selfies!
Foundation – Die Grundierung gibt es in verschiedenen Varianten: als Kompaktpuder, welches auch nass verwendet werden kann, auf flüssiger Basis oder mittlerweile auch in fester Form, wie bei einem Lippenstift. Sie muss exakt zum Hautton passen, viele Produkte dunkeln durch die Körperwärme innerhalb der ersten zehn Minuten noch nach, daher ist eine sorgsame Auswahl wichtig.
Concealer – Pickelchen, Rötungen, lästige Augenringe – mit flüssigem oder festem Korrekturstift werden die letzten kleinen Makel abgedeckt. Es ist empfehlenswert, das Produkt vorsichtig einzuklopfen, damit die Farbe sich besser mit der Haut verbindet.
Puder – Das wohl älteste Produkt der Kosmetikindustrie bestand für mutige Landfrauen vor 1950 meistens aus Reismehl, das mit einer Quaste auf dem Gesicht verteilt wurde. Puderquasten werden noch immer verwendet – alternativ auch ein Wattebausch oder ein Puderpinsel. Mit dem Abpudern des Gesichtes soll eine Mattierung erreicht und ein öliger Glanz der Haut verhindert werden. Oft haben die Produkte eine Basis aus Mineralstaub wie Talk, es gibt aber auch Pudersorten mit antibakterieller Wirkung oder schweißabsorbierendem Effekt für den perfekten Style beim Sport.
Rouge – Heute muss sich für rote Wangen niemand mehr kneifen – das Wangenrot gibt es in pudriger, fester oder flüssiger Form. Es ist wichtig, sparsam und der Gesichtsform gerecht werdend zu arbeiten, da sonst ein fleckiger, unbeholfener Gesamteindruck entsteht.
Die Basics – Abend und Alltag ins rechte Licht rücken
Entscheidend ist immer die Deckkraft der Produkte. Erst danach wird es wichtig, welche weiteren Anforderungen an das Make-up gestellt werden. Der natürliche Hautton soll nicht verändert, sehr wohl aber verschönt werden. Eine falsch gewählte Farbe oder ein Produkt von minderer Qualität führen zu einem unvorteilhaften Gesamteindruck, daher sollten neben der Gesichtsform und dem Grundton auch Anlass und Beleuchtung bei der Verwendung bedacht werden. Die genannte Produktpalette reicht für die meisten Zwecke aus – sie bildet die Basis für jeden gewünschten Look, es lohnt sich, dafür mehrere Farbvariationen anzuschaffen. Kräftige, ins Pink gehende Pudertöne enthalten oft blaue Farbpigmente und sehen daher nur in künstlichem Licht natürlich aus. Bei Tageslicht wirken hingegen Elfenbeintöne oder gelbliche Puderfarben vorteilhafter. Im Alltag reicht es aus, nur die Mittelpartie des Gesichtes mit einer Grundierung zu bedecken nach Außen sanft zu verstreichen. Für eine Abendaktivität oder ein Dinner ist es sinnvoll, einen rosigen Ton und einen sandfarbenen Ton zu mischen – der helle Farbton wird auf dem gesamten Gesicht verteilt. Mit der dunklen Variante werden die Wangen vom Nasenbein zur Schläfe betont.
Die perfekte Grundierung – Tipps und Tricks zum Teint-Make-up
Bevor mit dem Schminken begonnen wird, muss die Tagescreme vollständig eingezogen sein. Reste können mit einem Kosmetiktuch abgetupft werden.
Jedes Produkt wird mit Abwärtsbewegungen aufgetragen – besonders bei großporiger Haut, da sich sonst zu viel Schminke in den Poren und Fältchen festsetzt.
Immer mehrere kleine Tupfer einer Grundierung verteilen und verblenden – das sieht natürlicher aus und ist einfacher in der Umsetzung.
Nach Möglichkeit immer bei Tageslicht schminken oder zumindest die Farbe bei Tageslicht überprüfen – Unregelmäßigkeiten sind viel deutlicher zu sehen.
Schwämmchen, Finger, Pinsel – alles kann zum Auftragen genutzt werden, sofern es regelmäßig gereinigt wird.
Für eine Krankheitsblässe empfiehlt es sich, eine flüssige Grundierung 1:1 mit einer Feuchtigkeitslotion zu mischen, bevor sie aufgetragen wird. So wirkt die Farbe nicht unnatürlich und die Haut wird entlastend gepflegt.
Bei vielen roten Äderchen sollte noch vor der Verwendung eines Primers ein spezieller grüner Concealer verwendet werden.
Sieht der Teint trotz aller Mühe fahl aus, hilft eine Vitaminampulle vor dem Schminken. Nicht täglich, aber zu besonderen Anlässen.
Trockene und schuppige Haut braucht eine Extraportion fetthaltige Pflege, sonst wird die Grundierung bröckelig. Am besten eine intensive Tagescreme verwenden und dann die Grundierung mit Feuchtigkeitslotion mischen.
Wenn das Make-up immer zu ungleichmäßig aussieht, sollte in ein Produkt auf Silikonbasis investiert werden – Silikone erhöhen die Gleitfähigkeit der Grundierung und sorgen so für eine bessere Verteilung auf dem Gesicht.
Zum Schluss ist es ratsam, mit einem Kosmetiktuch noch einmal den Haaransatz, die untere Wangenpartie und die Kinnlinie abzutupfen – Überschüsse können dann nicht in den Haaren oder am Hemdkragen landen.
Ist das Gesicht fertig geschminkt, kann ein Spray auf Wasserbasis zur Fixierung und Erfrischung auf die Haut gesprüht werden – natürlich nur als feiner Nebel.
Haltbarkeit und Aufbewahrung
Es macht Freude, sich mit hochwertigen Produkten zur Schönheitspflege zu umgeben – damit diese Freude lange anhält, ist die richtige Lagerung unabdingbar. Außerdem haben auch Kosmetikprodukte ein Verfallsdatum, welches es zu beachten gilt. Laut Gesetz müssen Kosmetika in ungeöffnetem Zustand 36 Monate haltbar sein. Ist die Cremetube aber geöffnet, ist sie sofort tausenden von Bakterien ausgesetzt – besonders, da die Produkte oft mit den Fingern aufgetragen werden. Die meisten Kosmetikprodukte enthalten Konservierungsstoffe und halten den Bakterienansturm eine Weile auf. Grundierungen halten etwa zwei Jahre, sofern sie nicht in der Nähe einer Heizung oder in direkter Sonneneinstrahlung aufbewahrt werden. Manchmal trennen sich allerdings die Farbpigmente voneinander, sobald Luft in den Flakon gelangt, können aber durch Schütteln oft wieder vermischt werden. Produkte auf Puderbasis sind oft länger haltbar – es sei denn, sie kommen mit Wasser oder Feuchtigkeit in Berührung.
Trends kommen und gehen – wichtig ist, dass die eigene Persönlichkeit nie überschminkt wird. Schminken ist die Chance, das innere Strahlen nach außen zu tragen.